Mittwoch, 17. Dezember 2014

Das kleine Glück

Frühmorgens, noch nicht richtig wach,
Hänge ich Gedanken nach.
Die Seifenschale aus der Hand
Knallt mir auf den Beckenrand.
Es zerbricht ihr Porzellan.
Dieser Tag fängt nicht gut an.

Beim Anziehen mein Unterhemd
Hat sich irgendwo verklemmt.
Ich reiß es hoch, bis zur Lampe,
Verlier den Halt und wanke,
Bleib grad noch auf den Füßen stehn.
Wie soll der Tag bloß weitergehn?

Zum Bäcker lauf ich durch den Regen.
Warum solls schönes Wetter geben?
Bei der Baustelle von oben
Kommt ein Brett herabgeflogen,
schlägt hinter mir aufs Pflaster.
Dieser Tag wird ein Desaster!

Brötchenduft, Kaffeearomen
Verscheuchen diese bösen Omen.
Die gute Laune kehrt zurück
Und ich genieß das kleine Glück,
Werde neugierig und frag,
Was der Tag mir bringen mag.

17. Dezember 2014

© Karl Hackelbusch

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