Sonntag, 8. März 2015

Vom Sinn des Unwissens

Der Urknall ist wie ein Axiom;
Unterstellt als bewiesen schon,
Ist er der Anfang allen Seins,
Denn vor ihm gab es schlichtweg keins.
Wem die Thesen den Schlaf rauben,
Mag das Ganze einfach glauben.

Dem Menschen fehlt die Geisteskraft
Zu klären durch die Wissenschaft,
Ob ein Wille oder Zufall
Uns bescherte diesen Urknall.
Denn Ursachen, die wir sehen,
Konnten vor ihm nicht bestehen.

Am Anfang fehlten Zeit und Raum,
Doch als der Urknall tönte kaum,
Da dehnten sie sich beide aus,
Schufen dem Weltall das Zuhaus.
Bis sich Raum und Zeit verlieren,
Wird es weiter existieren.

Eng begrenzt ist unser Wissen,
Was wir anerkennen müssen.
Seine Vermehrung uns zum Lohn
Beflügelt die Evolution.
Unwissen ist deshalb ein Schatz,
Als Triebkraft hin zum Gegensatz.

Die Dialektik im System
Hilft es von innen zu verstehn,
Lässt aber hinter Antworten
Nichtwissen erneut verorten,
Das uns begleitet weiterhin,
Sonst wär das Leben ohne Sinn.

8. März 2015

© Karl Hackelbusch

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